Carl-Benscheidt-Realschule, Alfeld
Auf Spurensuche - das Fagus-Werk
Dass der Namensgeber der eigenen Schule Gründer der Firma Fagus ist, nimmt das Schülerteam zum Anlass, sich ein Jahr lang mit dem Weltkulturerbe Fagus-Werk Alfeld auseinanderzusetzen. 1911 hatte Carl Benscheidt Walter Gropius beauftragt, das Alfelder Werksgebäude zu errichten – und damit Industriearchitekturgeschichte geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler durchleuchten das Baudenkmal in ihrem Projekt intensiv und bilden sich dabei selbst als Guides aus, die Kinder und Jugendliche durch das Fagus-Werk führen können. Sie lernen im Verlauf des Projekts denkmalpflegerische Maßnahmen als nachhaltiges Handeln kennen und besuchen Institutionen der Kulturpflege, um sich Anregungen und Expertise einzuholen. Das Team recherchiert zur Formensprache des Baus und seiner sozialgeschichtlichen Bedeutung, setzt ihn in Bezug zu weiteren Denkmalen in der Region, auch zu anderen Industriedenkmalen mit Welterbe-Status wie dem Bergwerk Rammelsberg. Der Aspekt der Internationalität der Welterbestätte Fagus-Werk spielt dabei für die Jugendlichen eine besondere Rolle.
Ein Projekt im Themenfeld Welterbe, Migration, Integration – Auf den Spuren des gesellschaftlichen Wandels.
Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission
Das Fagus-Werk Alfeld gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Unterrichtsfächer:
Wahlpflichtkurs Geschichte/Politik
Lerngruppe:
Jg. 9 und 10
Fachliche Partner:
Fabienne Gohres, Managerin Weltkulturerbe Fagus-Werk, Alfeld
Projektdokumentation:
Arbeitsplan
Abschlussbericht
Die Projektleiterin:
„Als sehr interessant haben sich für uns die verschiedenen Arbeitsbedingungen und Arbeitsumfelder der Menschen gezeigt. Wir konnten damit an das Unterrichtsthema Industrialisierung anschließen. (…) Im Fagus-Werk verglichen die Schüler und Schülerinnen die Arbeitsbedingungen (dunkle Fabriken, wenig Licht und Sauerstoff, keine Fenster) der meisten Arbeiter zur Zeit der Industrialisierung mit Hilfe von Film- und Fotomaterial mit dem neuartigen Baustil des Fagus-Werks und den damit verbundenen Veränderungen am Arbeitsplatz der Fabrikarbeiter.“
Aus dem Leitfaden, den Arved für seine Schülerführung formuliert hat:
„Walter Gropius hat das Gebäude so gebaut, dass der Arbeitssaal voll mit Licht ist. In dieser Zeit war das nicht üblich. Fabriken waren meistens dunkel, Licht und Luft kamen nicht genug rein. Das hat die Arbeitsqualität verbessert, da die Arbeiter mehr sehen konnten und mehr Luft bekamen. Für die Zeit war das revolutionär.“