Charlotte-Wolff-Kolleg, Berlin

Die Kant-Garagen

Einige der Kant-Drucke, die im Projekt entstan­den sind

Ein Verbund von drei Schulen in Berlin befasst sich zum 100. Jubiläum des Bauhau­ses mit seiner Rolle als „Weltverbesserungs-Maschine“: Zwei Gymna­sien und eine Kolleg­schule erkun­den, wie das Bauhaus die Sicht auf die Dinge umkrem­pelte.
Am Charlotte-Wolff-Kolleg geht es um den Kant-Garagenpalast von 1929/30 in Berlin-Charlottenburg, der als wichti­ges Zeugnis des Automo­bil­ver­kehrs unter Denkmal­schutz steht. Für die in Eisen­be­ton und Glas errich­tete älteste erhal­tene Hochga­rage Europas gab es Abriss­pläne, nun soll sie mit Penthouse­woh­nun­gen, Kultur-, Gastronomie- und Geschäfts­flä­chen wieder­be­lebt werden.
Die Kolleg-Schüler erfor­schen die Kant-Garagen in ihrer neusach­li­chen Formen­spra­che und unter­su­chen, wie sich ein solches Denkmal der Verkehrs­ge­schichte verträg­lich zu einem Wohn- und Geschäfts­haus umnut­zen lässt. Sie recher­chie­ren zur Stadt­ent­wick­lung im Kant-Kiez im vergan­ge­nen Jahrhun­dert und analy­sie­ren die Verän­de­run­gen im Stadt­bild, die das Neue Bauen mit sich brachte. Mit fotogra­fi­schen und zeich­ne­ri­schen Erkun­dun­gen vor Ort nähern sie sich den archi­tek­to­ni­schen Details der Kant-Garagen, machen sich mit den Erhal­tungs­be­din­gun­gen eines solchen Denkmals und gleich­zei­tig mit dem Handlungs­be­reich der Denkmal­pflege vertraut. Die Ergeb­nisse der ästhe­ti­schen Forschung zur Archi­tek­tur des Bauhau­ses, zu Stadt­land­schaf­ten, die sie geprägt hat und zu den Kant-Garagen selbst fließen in die Gestal­tung von Druck­gra­fi­ken ein, die das Projekt­team in einer Abschluss­aus­stel­lung präsen­tiert.

Ein Projekt im Themen­feld 100 Jahre Bauhaus: Umbruch in Kunst und Archi­tek­tur.
Förde­rung der Senats­ver­wal­tung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin

Unterrichtsfächer:

Bildende Kunst

Lerngruppe:

LK, 3./4. Semes­ter, A47

Fachliche Partner:

Katja Virkus, Geschich­ten­haus, Berlin; Claudia de la Torre, backbone books, Berlin

Projektdokumentation:

Abschluss­be­richt

Die Projekt­lei­te­rin:
„Die Kolleg-Schülerinnen und -Schüler haben auf Exkur­sio­nen im Kant-Kiez die histo­ri­sche Entwick­lung Charlottenburg-Wilmersdorfs nachvoll­zo­gen, die archi­tek­to­ni­schen Struk­tu­ren der Gegend um die Schule erkun­det und durch das Zeich­nen oder Fotogra­fie­ren gezielt wahrge­nom­men (z.B. Details wie Türen, Baulü­cken oder auch Konstel­la­tio­nen von Archi­tek­tur­sti­len). Beim archi­tek­to­ni­schen Zeich­nen im Kiez haben sie seine Denkmale kennen­ge­lernt und so Kunst­ge­schichte zum „anfas­sen“ erlebt. Die direkte Anschau­ung hat stark motivie­rend auf das Projekt­team gewirkt. Die geplante Ausstel­lung im Kolleg (Hoffest) am 19. Juni wird dazu beitra­gen, den bewuss­ten Umgang mit Denkma­len nicht nur bei den Schüle­rin­nen und Schülern, sondern auch bei den Besuchern zu stärken.“