Johannes-Althusius-Gymnasium, Emden

Emden - Mittelpunkt von Migration und Austausch

In einem Seminar­fach­kurs des Gymna­si­ums, der in Koope­ra­tion mit dem Ostfrie­si­schen Landes­mu­seum Emden erarbei­tet wurde, geht es im Schul­fach Geschichte um die Refor­ma­tion in Ostfries­land, vermit­telt anhand des prakti­schen Erfah­rungs­raums, den das Museum darstellt. Die Handels­stadt Emden war in der frühen Neuzeit einer der einfluss­reichs­ten Orte der Refor­ma­tion und gleich­zei­tig starker Anzie­hungs­punkt für Glaubens­flücht­linge, die die Nieder­lande im spanisch-niederländischen Krieg verlie­ßen. Die Migra­ti­ons­ströme, die mit der Refor­ma­tion einher­gin­gen und den Wandel, den die Etablie­rung der refor­mier­ten Kirche in Nordwest­deutsch­land mit sich brachte, erfor­schen die Jugend­li­chen anhand von bauli­chen, schrift­li­chen und künst­le­ri­schen Quellen. Wie ging man damals mit der Integra­tion von Glaubens­flücht­lin­gen um? Welche Perspek­ti­ven, Tradi­tio­nen oder Kennt­nisse fanden damit Eingang in die eigene Kultur und was lässt sich daraus für die heutige Einwan­de­rungs­ge­sell­schaft lernen? Denkmale, die zu diesen Fragen Aufschluss geben können, sind das Emder Rathaus, Werk eines nieder­län­di­schen Renais­sance­bau­meis­ters, die 1559 begrün­dete Lasco-Bibliothek mit ihren histo­ri­schen Bestän­den und auch der Emder Wall, ein Vertei­di­gungs­boll­werk aus der Zeit des Dreißig­jäh­ri­gen Krieges. Neben der Erstel­lung von Fachar­bei­ten werden die Schüle­rin­nen und Schüler auch Flyer zu den verschie­de­nen Anschau­ungs­ob­jek­ten des Projekts entwi­ckeln. In einem länger­fris­tig gesteck­ten Rahmen betei­li­gen sie sich in Klein­grup­pen an der Konzep­tion von Ausstel­lungs­be­rei­chen.

Ein Projekt im Themen­feld Welterbe, Migra­tion, Integra­tion – Auf den Spuren des gesell­schaft­li­chen Wandels.
Förde­rung der Deutschen UNESCO-Kommission

Die spätgo­ti­sche evangelisch-reformierte Kirche in Emden-Larrelt gehört zu den Förder­pro­jek­ten der Deutschen Stiftung Denkmal­schutz

Unterrichtsfächer:

Seminar­fach mit geschicht­li­chem Schwer­punkt, gemein­sam von Schule und Museum angebo­ten

Lerngruppe:

Jg. 12

Fachliche Partner:

Dr. Wolfgang Jahn, Ostfrie­si­sches Landes­mu­sem;
Georg Kö, Ostfrie­si­sches Landes­mu­seum;
Dr. Rolf Uphoff, Leitung Stadt­ar­chiv Emden

Projektdokumentation:

Arbeits­plan
Abschluss­be­richt

Einen kleinen Einblick in die Flyer­se­rie, die das Projekt­team zu Emder Baudenk­ma­len erstellt hat, gibt die Umschlag­seite des Exemplars zu den Pelzerhäu­sern. Die Büger­häu­ser aus der Zeit der Renais­sance werden heute vom Ostfrie­si­schen Landes­mu­seum genutzt - eine der fachli­chen Partner­insti­tu­tio­nen, die das Schul­pro­jekt berei­chert haben (alle Flyer auf der Seite ‚Refor­ma­ti­onstadt Emden’).

 

Die Projekt­lei­te­rin:
„Die Schüler nehmen die Zusam­men­ar­beit mit dem Lande­mu­seum und auch mit dem Archiv als eine neue Form des Lernens wahr, die sie beson­ders berei­chert. Sie treten dabei in einen wissen­schaft­li­chen Diskurs, legen die Rolle des Einzel­kämp­fers ab und werden als aktiver Teil wahrge­nom­men und wertge­schätzt. So haben sie vor 60 Referen­da­ren aus einem Studi­en­se­mi­nar im Landes­mu­seum ihr Projekt und ihr Vorge­hen vorge­stellt. Dabei wurde klar, dass nicht so sehr ein einzel­nes Ergeb­nis als vielmehr die gesamte Anlage des Projekts als berei­chernd wahrge­nom­men wird. (…) Beson­ders inter­es­sant ist dabei die Mentalitäts- und Sozial­ge­schichte, die hinter den Denkmä­lern steht. Gerade bei Emden kann man eine sehr wechsel­volle Sozial­ge­schichte, verbun­den mit Migra­tion und Integra­tion, erken­nen. Die Kirchen und ihre Bauge­schichte stehen u.a. für diese Erkennt­nisse“

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