Lyonel-Feininger-Gymnasium, Mellingen
Die Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar
Drei Thüringer Schulen sind in einem Verbund dem Weltkulturerbe Weimars auf der Spur. Gemeinsam erkunden sie: Wie spiegelt sich die Ideenwelt des 18. Jahrhunderts in diesem baulichen Erbe?
Am Lyonel-Feininger-Gymnasium dreht sich alles um die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, einen Ort der literarischen Bildung, der gleichzeitig einer der wichtigsten Symbolorte der deutschen Klassik ist – als erste öffentlich zugängliche Fürstenbibliothek in Deutschland und als Sammlung der Buchbestände, mit denen Goethe, Schiller, Herder und Wieland in ihrer Weimarer Zeit gearbeitet haben. Die Bedeutung dieses Denkmals, das bei einem Brand 2004 nicht nur in seiner Bausubstanz geschädigt wurde, sondern auch wertvolles Sammlungsgut verlor, erforschen die Schülerinnen und Schüler in historischer, baulicher, kultureller und gesellschaftspolitischer Sicht. Sie lernen die Architektur des Rokoko und des Klassizismus kennen und widmen sich auch der Buchrestauration und der Sammlung historischer Schriften. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen entwickelt das Team Berichte, Zeichnungen, Fotoserien und Filmsequenzen, die im Rahmen einer eigenen Buchgestaltung für die Öffentlichkeit aufbereitet werden.
Ein Projekt im Themenfeld Welterbe, Migration, Integration – Auf den Spuren des gesellschaftlichen Wandels. Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Unterrichtsfächer:
Kunst, Geschichte, Deutsch, Gesellschaftswissenschaften, Seminarfach
Lerngruppe:
Klasse 9/1, Klasse 10/1, Kunst-AG
Fachliche Partner:
Dörte Wetzler, Stadt Weimar, Stadtentwicklungsamt, Denkmalschutz; Dr. Reinhard Laube, Klassik Stiftung Weimar; Dr. Michael Knoche, ehem. Direktor der Bibliothek; Prof. Karl-Heinz Schmitz, Architekt und Bauhaus-Universität Weimar; Gudrun Illert, Künstlerin
Projektdokumentation:
Abschlussbericht
Einblick in das Buch, das die Schülerinnen und Schüler zur Herzogin Anna Amalia Bibliothek zusammengestellt haben
Die Projektleiterin:
„Die Beschäftigung der Jugendlichen mit dem Denkmal hat viel mehr erreicht als nur oberflächliches Nachdenken über Bücher und deren Aufbewahrung. Plastisch verstehbar wurde die Geschichte der Anna-Amalia-Bibliothek in Verbindung mit der Geschichte Weimars und ihr Stellenwert als Welterbe der UNESCO. Der Ort ist für sie nun eingebunden in die Geschichte der Bibliotheken als Orte der Sammlung von Weltwissen. Die Jugendlichen schätzten den Austausch mit Prof. Schmitz, Architekt des Erweiterungsbaus, sehr, und ihnen ist bewusst, wie wichtig Unterstützung und Hilfen für die Erhaltungsmaßnahmen nach dem Brand des Denkmals waren. Sie haben Respekt gegenüber Kulturerbe-Stätten und wollen mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass sie auch für spätere Generationen erhalten werden können.
Besonders stolz ist das Team auf das Angebot der Anna Amalia Bibliothek, das Buch zum Projekt, das gegenwärtig gemeinsam geschrieben und gestaltet wird, in den Bestand der Bibliothek aufzunehmen.“