Schule am Bienwaldring, Berlin
Auf den Spuren Otto Bartnings
Zwei Förderzentren und ein Gymnasium in Berlin folgen im Bauhaus-Jubiläumsjahr den Spuren wichtiger Architekten der Moderne in ihrer Stadt.
An der Schule am Bienwaldring geht es um den bedeutendsten Vertreter des modernen evangelischen Kirchenbaus, Otto Bartning. Gemeinsam mit Walter Gropius hatte er 1918 im „Arbeitsrat für Kunst“ die Grundsätze einer reformierten Architekturausbildung formuliert, die 1919 die Basis für die Gründung des Bauhauses bildeten. 1919 folgte sein Buch „Vom neuen Kirchenbau“. Das Projektteam erarbeitet sich zunächst die Gestaltungskriterien von Sakralräumen an verschiedenen Berliner Beispielen, u.a. der nahegelegenen mittelalterlichen Dorfkirche Alt-Buckow. Darauf aufbauend entdecken, beschreiben und dokumentieren die Schülerinnen und Schüler die Leitlinien Bartnings exemplarisch an einigen seiner Berliner Sakralbauten, etwa der Gustav-Adolf-Kirche in Charlottenburg aus den frühen 1930er Jahren und der Offenbarungskirche in Friedrichshain von 1949, eine der Notkirchen Bartnings nach dem Zweiten Weltkrieg.
Ein Projekt im Themenfeld 100 Jahre Bauhaus: Umbruch in Kunst und Architektur.
Förderung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin
Die Offenbarungskirche in Friedrichshain und die Himmelfahrtkirche am Humboldthain in Wedding, eine späte Bartning-Kirche aus dem Jahr 1956, gehören zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Unterrichtsfächer:
Religion, Geschichte, Kunst
Lerngruppe:
zwei Klassen im 6.-9. Schulbesuchsjahr
Fachliche Partner:
Sara Herrmann, Kirchenpädagogik EKBO Berlin;
Burkhard Golze, Architekt, Berlin (angefragt);
Dr. Ramona Dornbusch, Landesdenkmalamt Berlin
Projektdokumentation:
Arbeitsplan
Abschlussbericht
Die Projektleiterin:
„Das ‚Lernen mit allen Sinnen’ fördert erfahrungsgemäß die Handlungskompetenz der Lerngruppe stärker als andere Methoden, die sich überwiegend auf kognitive Lernschritte beschränken. Insbesondere das Heranführen an Themen, die nicht Alltagswissen sind, wie die Besonderheiten des Kirchenbaus, der liturgischen Geräte, aber auch das Zusammenspiel von Kunst, Design und Architektur sind auf Interesse gestoßen und haben die Projektgruppe motiviert, sich mit fremden und historischen Sachverhalten auseinanderzusetzen und diese mit ihrer Welt und ihrem Verständnis zu vergleichen. Deutlich zu beobachten ist auch ein vertieftes chronologisches Verständnis, das mit der Möglichkeit, sich an historischen Orten mit historischen Gegenständen auseinanderzusetzen, zugenommen hat. (…) Die Tatsache, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Umgebung ihres Schulstandortes als historisch gewachsen begreifen und dies auch artikulieren können, ist ein deutlicher Lernzuwachs. Die freie, individuelle Gestaltung hat insbesondere unseren schwerer beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen nach dem Motto: ‚So viel Hilfe wie nötig, so viel Eigentätigkeit wie möglich’.“