Städtische Realschule, Schleiden
Die Eifel zwischen Tradition und Moderne - Handwerk im Wandel
Zeugnisse der Eisendustrie, die Jahrhunderte lang die Wirtschaft im Schleidener Tal geprägt hat, sind das Thema an der Städtischen Realschule. Ausgangspunkt des Projekts ist die Industriellenvilla Poensgen, ein verschieferter Bau im Formen des „Bergischen Barock“. Der Wohnsitz der Familie, die zu den großen Montanunternehmern der Region gehörte, wurde vor wenigen Jahren denkmalgerecht saniert. Eine ganz andere Art von Denkmal ist das Wehr am Zusammenfluss von Urft und Olef in Schleiden-Gemünd. Am einstigen Standort einer Eisenhütte diente es dazu, das Eisenwalz- und Schneidwerk der Familie Poensgen mit Wasser und Elektrizität zu versorgen. Weitere Zeugnisse der lokalen Montanindustrie wie die Fachwerkhäuser von Arbeitern einer Eisenhütte in Schleiden-Oberhausen oder auch die unter Denkmalschutz stehende Oleftalbahn vervollständigen das Bild, das sich die Schülerinnen und Schüler anhand baulicher Überreste von der Geschichte der Industrialisierung in ihrem Heimatort machen können. Im fächerübergreifenden Unterricht beschäftigen sie sich darauf aufbauend mit Berufen und Handwerken rund ums Denkmal. Die Jugendlichen spüren historischen Handwerkstechniken nach, erkunden ihre heutige Anwendung und lernen am Beispiel von Instandsetzungen im Heimatort das Berufsfeld Denkmalpflege aus eigener Anschauung kennen.
Ein Projekt mit Förderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
Unterrichtsfächer:
Geschichte, Erdkunde, Physik, Mathematik, Kunst, Technik; AG Berufsorientierung
Lerngruppe:
Jg. 9
Fachliche Partner:
Nicole Gutmann, Archivarin Stadt Schleiden; Hr M. Ernst, Architekt Zülpich; Hr Stender, LVR Museum Euskirchen Tuchfabrik Müller; LVR Freilichtmuseum Kommern
Projektdokumentation:
Abschlussbericht
Schülerinterview zur Oleftalbahn
Die Projektleiterin:
„Das Stadtarchiv Schleiden hat unser Projekt mit interessanten Informationen und Akten zur Stadtgeschichte bereichert. Immer wieder stoßen wir auf neue Informationen, so dass die Recherchearbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Die Schülerinnen und Schüler haben auf dieser Basis Interviews erarbeitet und sind so darauf vorbereitet, fachliche Experten zum Thema Denkmalschutz zu befragen.
Der Ort Olef liegt im Schleidener Tal an einem alten Fahrweg zwischen Schleiden und Gemünd, der gleichnamige Fluss ist allen Schülerinnen und Schülern bekannt. Seit 1987 genießt das geschlossene Ortsbild als Denkmalbereich einen besonderen Schutz und ist somit für unser Projekt besonders interessant zu erforschen. Im Bereich Berufsorientierung planen wir einen virtuellen Rundgang im Freilichtmuseum Kommern, um die signifikante Rolle der Handwerksberufe in der Denkmalpflege zu thematisieren.
Die folgenden Unterrichtsinhalte lassen sich im Denkmalprojekt besonders anschaulich vermitteln:
- Geschichte: Hist. Objekte im Modell bauen/Arbeitsmappen zur Industriellen Revolution erarbeiten
- Mathematik/Technik: Energieerzeugung eines Wasserwehrs berechnen/Erhaltungsmaßnahmen
- Erdkunde: Wir zeichnen Stadtkarten (räumliche Orientierung/Stadtentwicklung)
- AG Berufsorientierung: Handwerksberufe in der Eifel - heute und damals“