Werner-Heisenberg-Gymnasium, Heide
Gefallenendenkmale - zeitgemäß
oder veraltet?
Im Geschichtsunterricht geht es um eine Betrachtung der gesetzten Denkmale, die in Heide an Opfer von Kriegen und Flucht erinnern: ein Gefallenendenkmal, ein Vertriebenendenkmal und ein Kriegerdenkmal. Das Projektteam setzt sie in Bezug zu den unter Schutz stehenden Baudenkmalen der Stadt: Was unterscheidet sie von den „Erinnerungszeichen“? Und was haben die verschiedenen Denkmalgattungen gemeinsam? Die Schülerinnen und Schüler nehmen das in Schulnähe gelegene Kriegerdenkmal genauer unter die Lupe. Sie erforschen seine Entstehungsbedingungen und seine Gestaltung, recherchieren dazu im Kreis- und im Zeitungsarchiv und lernen die Arbeitsweise und den Auftrag des Denkmalamtes kennen. In kreativer Umsetzung des Gelernten erarbeitet das Team Ideen für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in der Geschichte der eigenen Schule, die 1933 bis 1945 Adolf-Hitler-Schule war.
Ein Projekt im Themenfeld Baudenkmale in der Stadt von morgen
Förderung des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung sowie des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
Ein weithin sichtbares, landschaftsprägendes Denkmal Heides, der 1903 errichtete Wasserturm, gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Unterrichtsfächer:
Geschichte
Lerngruppe:
Klassen 11d und 12c
Fachliche Partner:
Holger Popp, Untere Denkmalbehörde Kreis Dithmarschen, Heide
Hr Steinke, Stiftungen gegen Extremismus und Gewalt, Heide
Projektdokumentation:
Der Projektleiter:
„Besonders bereichernd waren für die Schülerinnen und Schüler Gespräche mit zwei hochbetagten Zeitzeugen und mit einem Stadtführer, der Besuch des Stadtarchivs und auch der Kontakt zur regionalen Tageszeitung. Interviews mit den Heider Bürgern zeigten erschreckend, wie wenig die Bevölkerung über das Gefallenendenkmal in der Österweide weiß.
Die Unterscheidung zwischen noch bestehenden, bewusst erhaltenen oder intentional erstellten Denkmälern war eine wichtige Erfahrung der SchülerInnen, die sie kritischer ihr Umfeld wahrnehmen lässt. Während der Wasserturm als Heider Wahrzeichen sein Umfeld dominiert, wirkt das Gefallenendenkmal unauffällig und durch Pflanzenbewuchs, Schmutz, ein Hakenkreuz in unmittelbarer Nähe vernachlässigt. Hier sind Größenverhältnisse und räumliche Gestaltung bewusst geworden und geben auch Anlass zur Kritik (z.B. Verhältnis Gedenktafel-Statue).“
25.09.2019
Das „denkmal aktiv“-Team am Werner-Heisenberg-Gymnasium bringt erste Ergebnisse des Projekts in die Entscheidungsprozesse der Kommune ein: Vor dem Ausschuss für Kultur, Soziales und Senioren stellt es seine Ideen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Heide vor - die einstimmig angenommen und zur Weiterverfolgung durch die Gremien der Stadt empfohlen werden.