Persönliche Denkmalbücher

Spurensuche: Leben im Flächendenkmal Eisenhüttenstadt

Foto: Katha­rina Biefel, Neuzelle

Eine 5. Klasse der Katho­li­schen Grund­schule „Pfarrer Florian Birnbach“ im branden­bur­gi­schen Neuzelle hat sich auf Spuren­su­che in Eisen­hüt­ten­stadt begeben. Die erste gänzlich durch­ge­plante Stadt­grün­dung der DDR, ab 1951 als Wohnstadt des gleich­zei­tig entstan­de­nen Hütten­werks errich­tet, steht als größtes Flächen­denk­mal Deutsch­lands unter Schutz.

Auf mehre­ren Exkur­sio­nen haben sich die jungen Schüle­rin­nen und Schüler anhand der Baudenk­male der Planstadt ein Bild vom Leben und Arbei­ten ihrer Eltern- und Großel­tern­ge­nera­tion machen können. Welche Archi­tek­tur die Stadtu­to­pie der 1950er Jahre hervor­ge­bracht hat, erleb­ten sie in direk­ter Anschau­ung bei einer kindge­rech­ten Führung.  Mit dem Leiter der Stadt­ent­wick­lung Eisen­hüt­ten­stadt unter­suchte die Gruppe dann das große Stadt­mo­dell in Haus I am Zentra­len Platz und stellte ihm jede Menge Fragen dazu.

Mit einer Restau­ra­to­rin, die an der Instand­set­zung der Großgast­stätte Aktivist betei­ligt war, erkun­de­ten die Kinder dieses zentrale Gebäude. Dort beschäf­tig­ten sie sich in einem Rollen­spiel mit der Entschei­dung, den „Aktivis­ten“ zu sanie­ren oder aber zu verkau­fen und abzurei­ßen. Die Schüler schlüpf­ten in verschie­dene Interessengruppen-Rollen (Inves­tor, Denkmal­pfle­ger, Bürger­meis­ter, Rentner, Jugend­li­che) und disku­tier­ten angeregt über den Erhalt des Denkmals. Zeitzeu­gen, denen sie auf Exkur­sion begeg­ne­ten, oder auch solche aus der eigenen Familie löcher­ten sie mit Fragen dazu, welche Erinne­run­gen sie an das Leben in der Stadt zur Zeit ihrer Entste­hung haben. 

All diese Erleb­nisse hielten die Schüle­rin­nen und Schüler in ihrem eigenen kleinen Denkmal­buch fest. Die Projekt­lei­te­rin: „Jeder Schüler ist auf sein geschaf­fe­nes Denkmal­buch beson­ders stolz und hütet es wie einen Schatz. In regel­mä­ßi­gen Galerierund­gän­gen präsen­tie­ren die Kinder ihre Einträge den Mitschü­lern.“