An zwei Gesamtschulen in Krefeld und Dortmund stehen Kriegerdenkmale im Mittelpunkt eines gemeinsamen Projekts, das an jeder der Schulen mit einer jahrgangsbergreifenden AG durchgeführt wird.
In Uerdingen erforschen die Schülerinnen und Schüler einige der Kriegerdenkmale der Stadt, etwa das Ehrenmal „der Sämann“ für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Uerdinger oder das Kriegerehrenmal Hohenbudberg, das an die Verstorbenen der beiden Weltkriege erinnert. Lage, Zustand, Entstehungszeit und Symbolsprache werden untersucht, die Jugendlichen entwickeln dabei selbstständig Fragen und recherchieren zu verschiedenen Schwerpunkten im Stadtarchiv. Eine Reihe von Unterrichtsgängen, darunter auch gemeinsame mit der Partnerschule, spannt den Bogen von der Entstehungszeit bis heute, vom historischen Ursprung bis zur heutigen Wahrnehmung und Bedeutung der Denkmale. In Umfragen will die AG herausfinden, inwiefern sie bei den Menschen heute Beachtung finden. Kennen sie ihre Bedeutung? An was erinnern und wie bewerten sie sie? Schließlich vergleicht die Lerngruppe: Welche ursprüngliche Wirkung war mit den einzelnen Denkmalen beabsichtigt, wie wirken sie heute und woran liegt es, dass unser Blick darauf sich verändert hat? Dazu, wie die Ergebnisse der Recherchen aufbereitet werden sollen, macht die AG selbst ein Konzept. Entstehen können Erklärvideos, Informationsplakate, Podcasts und Beiträge auf der Webseite der Schule.
Eine gemeinsame Exkursion führte die Projektteams der Partnerschulen aus Krefeld-Uerdingen und Dortmund unter anderem zum Soldatenfriedhof im belgischen Henri-Chapelle und zur NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel (Fotos: C. Vogler, Krefeld)
Die Projektleiterinnen:
„Die Schülerinnen und Schüler sind bei der Durchführung eines Biparcours mit dem Sämann als Kriegerdenkmal in Verbindung gekommen. Sie kannten das Denkmal nicht und entwickelten zunächst Fragen dazu. Diesen Fragen gingen sie dann angeleitet bei einem Besuch im Stadtarchiv Krefeld in Kleingruppen nach. Dort lernten sie auch ein weiteres Denkmal kennen, den Eisernen Gustav, der großes Interesse weckte. Die AG fragte sich in der Folge, was die Bewohner Uerdingens über Denkmale in Uerdingen allgemein und den Sämann im Besonderen wissen. Daher planen sie eine Umfrage und haben bereits Fragen entwickelt.
In der Projektarbeit kann die Gruppe viele Erfahrungen machen: in der Auseinandersetzung mit historischen Überresten (Quellenarbeit), dem Kennenlernen des Stadtarchivs und seiner Aufgaben, zum methodischen Arbeiten (wie erstellt man ein Interview?) und im sozialen Lernen (wie arbeiten wir in einer Kleingruppe, wie teilen wir Aufgaben auf?). Nicht zuletzt erschließen sie sich die Geschichte des eigenen Stadtteils und entwickeln neue Blickwinkel und neue Fragen zu ihrem Denkmal.“
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