Am Beruflichen Gymnasium dreht sich in diesem Projekt alles um die baulichen Zeugnisse der Stadt, die an den Namensgeber des Schulzentrums erinnern: Das Schulze-Delitzsch-Haus und ein Denkmal zu seinen Ehren. 1849 hatte Hermann Schulze in seiner Heimatstadt eine Schuhmacher-Assoziation gegründet, ein Jahr später den Delitzscher Vorschussverein - mit dem Ziel, durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse die Lage des Handwerks so zu verbessern, dass es in Konkurrenz zur sich rasant entwickelnden Industrie bestehen kann. Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Schulze-Delitzsch sind die Gründerväter des Genossenschaftswesens und der Volksbanken.
Ein Geschichtskurs im Jahrgang 11 erforscht das Schulze-Delitzsch-Denkmal und das denkmalgeschützte Schulze-Delitzsch-Haus, heute Genossenschaftsmuseum, und will beide als außerschulische Lernorte nutzbar machen. Zunächst erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler dazu grundlegende Fragen zur Epoche und zu Quellenarten, zu Denkmalen als Sachquellen und zur Rolle des Denkmalschutzes bei der Aufgabe, sie für die Nachwelt zu erhalten. Bei Projekttagen mit geführten Begehungen durch das bauliche Zeugnis Schulze-Delitzsch-Haus, zu weiteren historischen Bauten in der Stadt, die an Hermann Schulze erinnern und zum gesetzten Denkmal wenden die Jugendlichen ihr Wissen in Erkundungs- und Beschreibungsaufgaben an. Auch eine schuljahresbegleitende Pflegepatenschaft für das Denkmal, die Gestaltung von Informationstafeln und die Entwicklung digitaler Lehrmaterialien sind mit Unterstützung eines weiteren Kurses geplant. Schließlich erarbeiten die Lernenden Führungen für unterschiedliche Zielgruppen, die sie auch anderen Schulen der Region anbieten wollen. Die Grundwerte des Genossenschaftswesens - Regionalität, Nachhaltigkeit, Selbsthilfe und Selbstverwaltung, Solidarität - sind so auch für die Erträge dieser Projektarbeit wichtige Leitlinien.
Die Projektleiterin:
„Viele der Schülerinnen und Schüler kannten die Denkmale in ihrem eigenen Wohnort nicht und hatten sich bislang nie damit befasst, welche Bedeutung diese früher hatten und jetzt haben. Es war interessant für Sie, mehr darüber zu erfahren, inwiefern der Erhalt von Baudenkmalen nachhaltig und für uns heute wichtig ist.
Ein Bauleiter, der einige Denkmale in der Region mitsaniert hat, konnte gerade in Bezug auf die Neunutzung und Umgestaltung von historischen Bauten einige Anregungen geben - z.B. auch den Schülern bekannte Cafés und Restaurants nennen, deren Baugeschichte er erläuterte. Zur historischen Entwicklung des Schulze-Delitzsch-Hauses konnte uns das Museumsteam rund um Dr. Keiderling viel Input geben. Auch Zeitzeugen-Interviews und viel Bildmaterial zur Bau-, Sanierungs- und Nutzungsgeschichte des Hauses wurden uns zur Verfügung gestellt.
Mithilfe von Literatur aus der Bibliothek des Hauses, Fotografien und mit Quellen aus dem Stadtarchiv erarbeitet das Team nun Führungen, Infotafeln und eine Infoplattform. Es sind Grundrisse, Bauskizzen, Modelle und Medienanwendungen entstanden. Wie man eine Ausstellung und eine Führung dazu plant, organisiert, erprobt und reflektiert, das sind bereichernde praktische Erfahrungen für die Jugendlichen.“
Foto: C. Rollenhagen, Delitzsch
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