Spurensuche: Leben im Flächendenkmal Eisenhüttenstadt

Eine 5. Klasse der Katholischen Grundschule „Pfarrer Florian Birnbach“ im brandenburgischen Neuzelle hat sich auf Spurensuche in Eisenhüttenstadt begeben. Die erste gänzlich durchgeplante Stadtgründung der DDR, ab 1951 als Wohnstadt des gleichzeitig entstandenen Hüttenwerks errichtet, steht als größtes Flächendenkmal Deutschlands unter Schutz.
Auf mehreren Exkursionen haben sich die jungen Schülerinnen und Schüler anhand der Baudenkmale der Planstadt ein Bild vom Leben und Arbeiten ihrer Eltern- und Großelterngeneration machen können. Welche Architektur die Stadtutopie der 1950er Jahre hervorgebracht hat, erlebten sie in direkter Anschauung bei einer kindgerechten Führung. Mit dem Leiter der Stadtentwicklung Eisenhüttenstadt untersuchte die Gruppe dann das große Stadtmodell in Haus I am Zentralen Platz und stellte ihm jede Menge Fragen dazu.
Mit einer Restauratorin, die an der Instandsetzung der Großgaststätte Aktivist beteiligt war, erkundeten die Kinder dieses zentrale Gebäude. Dort beschäftigten sie sich in einem Rollenspiel mit der Entscheidung, den „Aktivisten“ zu sanieren oder aber zu verkaufen und abzureißen. Die Schüler schlüpften in verschiedene Interessengruppen-Rollen (Investor, Denkmalpfleger, Bürgermeister, Rentner, Jugendliche) und diskutierten angeregt über den Erhalt des Denkmals. Zeitzeugen, denen sie auf Exkursion begegneten, oder auch solche aus der eigenen Familie löcherten sie mit Fragen dazu, welche Erinnerungen sie an das Leben in der Stadt zur Zeit ihrer Entstehung haben.
All diese Erlebnisse hielten die Schülerinnen und Schüler in ihrem eigenen kleinen Denkmalbuch fest. Die Projektleiterin: „Jeder Schüler ist auf sein geschaffenes Denkmalbuch besonders stolz und hütet es wie einen Schatz. In regelmäßigen Galerierundgängen präsentieren die Kinder ihre Einträge den Mitschülern.“