Zum Schuljahresabschluss 2023 ging es am Neuen Gymnasium Oldenburg in einer Projektwoche um das Thema Salz. In der Schule führten die Lehrkräfte Dr. Bernhard Sturm und Annette Blau die Schülerinnen und Schüler in die historischen und die chemischen Aspekte der Salzgewinnung ein. Sie erfuhren, wie seit dem Mittelalter flüssige Sole in beheizte Salzpfannen geführt und das Wasser daraus verdampft wurde. Wie sich aus konzentrierten Salzlösungen durch Verdunsten Salzkristalle gewinnen lassen, dazu führte die Gruppe Modellexperimente mit Kupfersulfat- und Kochsalz-Lösungen durch. Die Methode wird in Gradierwerken zu Heilzwecken auch heute noch genutzt (ein Modell dazu, das in der Projektwoche entstand, sieht man oben).
Dann ging es auf Exkursion nach Lüneburg. Dort ist im historischen Hafen der „Alte Kran“ und der Nachbau eines „Salz-Ewer“ genannten Transportkahns aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Im Kurpark der Stadt gibt es auch ein historisches Gradierwerk, das gerade restauriert wird.
Im Deutschen Salzmuseum konnte die Gruppe dann die Geschichte der Salzförderung anschaulich nachvollziehen. Nach Stilllegung der Lüneburger Saline im Jahr 1980 ist das Siedehaus, in dem das Museum eingerichtet wurde, ein Industriedenkmal. Gleich nebenan sieht man am Brunnenhaus eine Abbruchkante. Sie markiert das Senkungsviertel, wo durch die Förderung der Sole der Boden nach und nach abgesackt ist und historische Gebäude im Bestand bedroht. Einige mussten bereits abgerissen werden. Beim Rundgang durch das Viertel erfuhren die Jugendlichen mehr über die geologischen Zusammenhänge, die auch nach Einstellung der Salzförderung noch immer zu Veränderungen im Untergrund führen.
Zurück in Oldenburg erkundete das Team im Stadtviertel um die Schule weitere biologische, chemische und physikalische Einflüsse auf Denkmale. Dann bereitete es in Arbeitsgruppen eine Präsentation vor, die am Abschlussnachmittag der Projektwoche von vielen interessierten Gästen besucht wurde.