Um Kirchen- und Klosterwelten in Sachsen-Anhalt geht es in diesem Projekt an Schulen in Aschersleben und Magdeburg. In Aschersleben ist vom ehemaligen Zisterzienserinnen-Kloster St. Marien aus dem 13. Jahrhundert auf den ersten Blick nicht viel zu sehen. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde es geplündert, niedergebrannt und anschließend abgebrochen. Im Gebäude Klosterhof 5, einem recht unscheinbaren Wohnhaus ganz in der Nähe des Gymnasiums Stephaneum, haben sich allerdings Reste des Kreuzgangs erhalten. Das Haus war jahrzehntelang dem Verfall überlassen, doch nun werden die geschichtsträchtigen Räume gesichert, um im Rahmen einer dauerhaften Ausstellung über die Geschichte der Klosteranlage Aufschluss zu geben.
Dem denkmalgeschützten Bau nähert sich das Projektteam des Stephaneums aus geschichtlicher, künstlerischer und naturwissenschaftlicher Perspektive: Der Einblick in die laufenden Sicherungs- und Modernisierungsmaßnahmen gibt Gelegenheit, die Geschichte des Klosters und seine einstige Lage in der Stadt zu erforschen. Auch nach dem ursprünglichen Baumaterial, dem Umgang mit den Abbruchresten und ihrer Weiterverwendung fragen die Schülerinnen und Schüler, denn das Arbeiten mit regionalen Baustoffen und ihr ressourcenschonender Einsatz, bei Entstehung und Niederlegung des Klosters ganz selbstverständlich, spielt heute eine bedeutende Rolle bei der nachhaltigen Weiterentwicklung der historischen Stadt. Mit Informationstafeln inklusive grafischer Darstellungen der Klosteranlage und einem Modellnachbau veranschaulichen die Jugendlichen schließlich das ehemalige Zisterzienserinnenkloster für die Bewohner Ascherslebens. So tragen die Stephaneer dazu bei, ein Stück vergessene Stadtgeschichte aufzuarbeiten.
Die Projektleiterin:
„Durch Archivrecherche und im Gespräch mit Experten erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Geschichte des Klosterhofes. Die Ascherslebener Gebäudewirtschaft initiierte die Erforschung des Klosters im Rahmen ihres Bauprojektes. Der stellvertretende Landeskonservator Seifert regte die Spurensuche nach Namen von Personen an, die im Kloster lebten. Besonders interessant war für die Lernenden zu erfahren, wie groß die Wirtschaftskraft des Klosters war – durchaus im Widerspruch zu den Ordensregeln der Zisterzienser. Auch die Vielfalt der regionalen Beziehungen des Klosters war eine spannende Entdeckung. Nun tragen die Lernenden die Rechercheergebnisse zusammen und gehen ihre geordnete Darstellung und künstlerische Umsetzung an.“
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