Hanseschule, Lübeck

Baumaterial Backstein - Denkmalschutz im Museum

Partnerprojekt: Historische Baumaterialien als Träger von Informationen

In diesem Partnerprojekt zweier Lübecker Schulen geht es um Baukultur, um Stadt- und Stadteilgeschichte, um Denkmalschutz und Politik - und zwar jeweils am Beispiel denkmalgeschützter Gebäude in unmittelbarer Schulnähe. Das Team der Hanseschule, einer beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung, befasst sich mit dem historischen Baumaterial Backstein und nimmt dazu Lübecks Kirchen, das Hanse-Museum, Denkmale der Industrialisierung und Patrizierhäuser wie das Buddenbrookhaus in den Blick. Die derzeitigen Erweiterungs- und Baumaßnahmen dort bieten den Schülerinnen und Schülern die Chance, Experten aus Denkmalpflege und restaurierendem Handwerk, aus Archiven und Museen in ihrer konkreten Arbeit am Denkmal zu erleben. Politiker des Bauausschusses werden zu umstrittenen Teilabrissen und Eingriffen in die historischen Kellergewölbe befragt. Auch die Chancen und Risiken eines klimagerechten Umbaus denkmalgeschützter Gebäude werden Thema sein. Die Bauhütte des Kirchenkreises gewährt Einblick in ihre Arbeit und die bevorstehende Sanierung der Marienkirche. Peer-to-Peer-Vermittlung von Denkmalwissen leistet ein Aktionstag im Hafengelände mit der Jugendbauhütte Lübeck. Mit solch entdeckendem Lernen an Denkmalobjekten und dem selbständigen forschenden Arbeiten im Archiv breitet das Projekt die Jugendlichen umfassend auf die Anforderungen eines Studiums vor. Zielprodukte sind ein jeweils eigenes digitales Projektportfolio und Plakate zu den untersuchten Baudenkmalen.

Die Lübecker Marienkirche und das Palais Rantzau gehören zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein
Diese Schule arbeitet in einem gemeinsamen Projekt mit der folgenden Schule:
Katharineum, Lübeck» zum Partnerprojekt
Jugendbauhütte Lübeck; Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk; Kirchenbauhütte Lübeck; Archiv der Hansestadt Lübeck
Wirtschaft und Politik
BO 23 (Abiturjahrgang)

Dokumentation


Der Lübecker Dom

Aus der aktuellen Ausstellung im Dom, mit der die gerade angelaufene Domsanierung begleitet wird

Diskussion mit Christoph Diebold, verantwortlicher Architekt für die Sanierung der Domtürme

Geführte Erkundungen von Lübecker Denkmalen

Bürgermeister Lindenau führt die Hanse-Schüler durch die Kellergewölbe des Buddenbrook-Hauses.

Der Bürgermeister erläutert den Jugendlichen bei einer Führung auch das Lübecker Rathaus.

Besuch in der Lübecker Synagoge (Fotos: K. Senkbeil, Lübeck)

Projekttag zum Thema Holz mit der Partnerschule und der Jugendbauhütte


(Fotos: K. Senkbeil, Lübeck)

Das Untersuchungsobjekt Buddenbrookhaus - Podiumsdiskussion

Kellergewölbe im Buddenbrookhaus während der Sanierung

Jürgen Feldhoff, Journalist und Mitglied im Kulturausschuss, bei einer Podiumsdiskussion in der Hanse-Schule im Juni 2024 (Fotos: K. Senkbeil, Lübeck)

 

Der Projekt­lei­ter:

„Das überge­ord­nete Ziel der Projekt­ar­beit ist die (Weiter-)Entwicklung der Schüler­per­sön­lich­keit am Beispiel von Denkmal­schutz­the­men. Am Wertvolls­ten erscheint mir, dass die Lernen­den erken­nen, dass sie die Unter­richts­in­halte und Ziele selbst­stän­dig erarbei­ten, präsen­tie­ren und veröf­fent­li­chen können. Der Unter­richts­stoff und die Denkmale werden von den Schülern nach eigenen Schwer­punk­ten began­gen und „verar­bei­tet“, es wird intrin­sisch gelernt. So kann der Denkmal­schutz anhand unter­schied­li­cher Objekte betrach­tet werden, der Backstein dient dabei als konkre­ter und verbin­den­der Unter­su­chungs­ge­gen­stand. Zu jedem einzel­nen Projekt sind Exper­ten der Denkmal­pflege und/oder der Stadt­ver­wal­tung einbe­zo­gen, auch Histo­ri­ker, Museums­lei­ter und Kunst­his­to­ri­ker werden befragt.

Im Palais Rantzau

Das Projekt­team hat, zum Teil gemein­sam mit Schülern der Partner­schule, das Weltkul­tur­erbe im Domvier­tel erkun­det, die Patri­zi­er­häu­ser der Schul­um­ge­bung und die Straßen­pla­nung der Gründungs­zeit  wahrge­nom­men. Bei einer geführ­ten Begehung des Budden­brook­hau­ses und seiner Keller wurden die Erhal­tungs­pro­bleme des Bauma­te­ri­als Backstein vor Ort deutlich. Die Rathaus­füh­rung hat anschau­lich gemacht, wie sich das Arbei­ten der Verwal­tung in einem Baudenk­mal gestal­tet und welche Erhal­tungs­kos­ten mit der Nutzung verbun­den sind. Zur gerade begin­nen­den großen Sanie­rung der Domtürme haben die Jugend­li­chen die Bausub­stanz vor Ort einge­hend betrach­tet und sind in Diskus­sion mit dem zustän­di­gen Archi­tek­ten getre­ten. Die große Komple­xi­tät von Baumaß­nah­men wurde in einigen solcher Exper­ten­ge­sprä­che deutlich, so auch in einer Podiums­dis­kus­sion mit dem Bürger­meis­ter in der Hanse-Schule.“