In einem gemeinsamen Projekt zweier Berliner Schulen geht es um Denkmale des Wohnungs- und Siedlungsbaus der Zwischenkriegszeit und darum, welche Relevanz die Ideen des "Neues Bauens" bei der Suche nach Lösungen für heutige Probleme des Wohnungsbaus haben. Das Projektteam des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums stellt sich diesen Fragen am Beispiel der Wohnanlage Am Eschengraben im Bezirk Pankow, die 1925 nach Plänen des Architekten Erwin Gutkind errichtet und nach Kriegszerstörungen 1954 wiederaufgebaut wurde. Im Leistungskurs Kunst geht es um die Maßstäbe, die diese Architektur sowohl in ästhetischer als auch in sozialer Hinsicht gesetzt hat. Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Raumlösungen und die Formensprache der Anlage, recherchieren, wie sich die heutige Nutzung des sorgfältig restaurierten Denkmalkomplexes darstellt, befragen dazu die Bewohner und prüfen, welche Reformideen Gutkind hier einlösen konnte. Vorschläge, die sich aus der Analyse der historischen Architektur für den zeitgenössischen Wohnungsbau ergeben, stellt das Projektteam in einem Manifest zusammen.