Welchen Umwelteinflüssen Baudenkmale ausgesetzt sind und wie das ihren Erhalt bedroht, untersuchen Schülerinnen und Schüler in diesem fächerverbindenden Projekt. Während es in Geschichte und Deutsch um die Entwicklung Berliner Wohnquartiere in der Zeit der Spätindustrialisierung, den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende und in den 1950er Jahren geht, werden typische Baumaterialien dieser Gebäude im Chemie- und Physikunterricht mit verschiedenen Analyse- und Messmethoden auf die Einwirkungen von Umweltbelastungen wie Temperatur, UV-Strahlung, saurem Regen, Verkehrsemissionen wie Feinstaub oder auch von Graffiti untersucht. Auf ganz unterschiedlichen Ebenen werden so Nachhaltigkeits-Impulse gesetzt: Einerseits geht es um die langfristige Nutzung historischer Architektur und wie sie die Stadt bei guter Pflege auch noch für kommende Generationen bereichern kann. Andererseits sensibilisiert die Projektarbeit dafür, wie sich das Nicht-Handeln jedes einzelnen z.B. für nachhaltige Mobilität negativ auf unser persönliches Lebensumfeld auswirkt. Im Kunstunterricht schließlich entstehen Visualisierungen der verschiedenen Untersuchungsergebnisse, die als Info- oder Appell-Plakate zukunftsweisende Handlungsschritte ausformulieren.
Das Projektleitungs-Team:
„Während eines ersten Rundgangs hielt die Klasse Besonderheiten der erkundeten Denkmale in einer Karte fest, v.a. zu Baustoffen und Umwelteinflüssen auf sie, etwa Beschmierungen, Moos, Rost, Witterungs- oder Wasserschäden. Beim zweiten Rundgang nahm sie wahr: Je nach Standort fallen Schäden an den Denkmalen unterschiedlich aus, z.B. sind Schmutzablagerungen und Korrosion an viel befahrenen Straßen stärker ausgeprägt. In den verschiedenen Fächern nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema nun aus unterschiedlichen Perspektiven.
In Chemie geht es um Schäden an Bauteilen aus Metall und Stein durch sauren Regen. In Langzeitmessungen werden Umweltfaktoren wie Temperatur, UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Feinstaub in der Denkmalumgebung erhoben, Regenwasserproben und das Rußverhalten von Brennstoffen analysiert. Modellexperimente dazu veranschaulichen die Wirkungsweise der Umwelteinflüsse. Im Fach Kunst untersuchen die Lernenden verschiedene Baustoffe künstlerisch-gestalterisch. Sie formen etwa Gipslandschaften und setzen sie fotografisch in Szene und stellen Architekturmodelle mit den Baustoffen Gips, Beton und Ton her. Im Fach Deutsch verfassen sie Berichte z.B. für die Schulhomepage und Texte für Infoplakate zu Einzelthemen des Projekts.
Viel bedeutet es den Jugendlichen, sich in der Projektarbeit mit den konkreten Auswirkungen unseres Verhaltens auf unsere Umwelt und somit auch auf Denkmale auseinanderzusetzen. Die Frage, wie schädliche Einflüsse gemessen und damit sichtbar gemacht werden können, bewegt sie. In einem Einführungsworkshop des Alfried-Krupp-Schülerlabors Bochum erlernten sie die Programmierung einer Sensebox und ihren Einsatz zur Erhebung von Messdaten, führten vor Ort Messungen zur Feinstaubbelastung durch und erhielten Anleitung zur Deutung der Ergebnisse. Im DLR_School-Lab Dresden können die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Baumaterialien zu ihren Eigenschaften experimentieren.“
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