Zwei Schulen in Wismar ergründen in einem gemeinsamen Projekt den historischen kulturellen Austausch und die architektonische Einzigartigkeit der Hansestädte Wismar und Stralsund, die zur Aufnahme beider Altstädte in die UNESCO-Welterbeliste führten - und wie dieses Erbe für die Zukunft erhalten wird.
In ihrer AG betrachten die Schülerinnen und Schüler der Großen Stadtschule die gotischen Giebelhäuser, das mittelalterliche Straßennetz, die Wismarer Stadtkirchen und die Backsteinschulen der Stadt. Am Beispiel der Georgenkirche beleuchten sie unterstützt von Fachpartnern, wie mit der Hilfe vieler Berufe und lokaler Akteure die denkmalgerechte Instandsetzung und Restaurierung des monumentalen Gebäudes gelingen konnte und beschäftigen sich dabei auch mit historischen Handwerkstechniken. Die Jugendlichen üben sich im Recherchieren im Archiv, in der Bibliothek, organisieren Workshops mit Restauratoren und Welterbeverantwortlichen zu denkmalpflegerischen und berufsorientierenden Themen und zum nachhaltigen Erhalt des Welterbes. Mit der Projektgruppe der Partnerschule tauschen sie Gelerntes über bauhandwerkliches Arbeiten an den Stralsunder Klöstern und der Wismarer Georgenkirche aus. Die Ergebnisse halten sie auf Informationstafeln und Roll-ups fest, die der Schule und zum Tag des offenen Denkmals im September auch der Stadtöffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die langjährige Instandsetzung und Erhaltung der Stadtkirche St. Georgen ist eines der wichtigsten Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Zum "Wunder von Wismar" hier ein Artikel im Magazin Monumente.
Zu Besuch in der Hochschule Wismar
Mit ihrer Unterstützung sind ein gefräster Plan der Stadt Wismar in der Schwedenzeit und ein geplotteter historischer Stadtplan in Originalgröße entstanden. Die AG arbeitet nun daran, wichtige Baudenkmale darzustellen und in diesem Plan zu verankern.
Der Projektleiter:
„Die AG nutzt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern: Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in der Bibliothek der Schule und nutzen auch die Projektergebnisse ehemaliger Teilnehmender am Förderprogramm „denkmal aktiv“ dazu, sich über das Altstadtensemble zu informieren. Sie erfahren auf der Webseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Wissenswertes zu einzelnen Denkmalen und zu den Zielen des Denkmalschutzes generell. Experten aus Museen, Architektur und Denkmalsanierung empfehlen ihnen Fachliteratur oder leiten sie in der Arbeit im Archiv an. Kommunale Entscheidungsträger befragt die AG zum Umgang der Stadt mit dem Bauerbe und zu politischen Interessenlagen.
So sind die Lernenden in der Lage, im Unterricht die jährlichen Managementpläne und das Monitoring der Hansestadt zur Sicherung der Auflagen des Welterberates auszuwerten, sie lesen im Sprachunterricht Auszüge aus dem englischsprachigen Nominierungsantrag der Hansestädte Stralsund und Wismar zur Erlangung des Welterbestatus und bereiten in Informatik die bisherigen Ergebnisse der Arbeit für eine Ausstellung im UNESCO-Bereich der Schule zum Tag der offenen Tür auf. Nicht zuletzt bietet die Projektarbeit ihnen berufliche Orientierung. Durch die beteiligten fachlichen Partner erfahren Sie, welche Bandbreite an Tätigkeiten im Denkmalbereich gefordert sind und welche Freude ihnen der eigene Beruf in der Restaurierung und Stadtsanierung bereitet.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
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