Um die Erforschung des ursprünglichen Schulgebäudes geht es einer AG der Hohen Landesschule Hanau in diesem Projekt. 1607 wurde sie als Gymnasium illustre gegründet und 1665 um eine Akademie zur Hohen Schule erweitert. Bombardierungen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs zerstörten das einst stadtbildprägende Bauwerk vollständig, nur noch ein Portal, das sogenannte Hola-Tor, blieb erhalten und ist am Eingang zum heutigen Schulgelände aufgestellt.
Was lässt sich anhand dieses Relikts über die Architektur und die Gestaltung des alten Schulgebäudes herausfinden, was über die historische Entwicklung der Bildungsinstitution? Welchen Einfluss hatte die damalige Pädagogik auf die bauliche Anlage, und welchen Stellenwert die Hola für das kulturelle Selbstverständnis Hanaus im 17., 18. und 19. Jahrhundert? Aus ihrer eigenen schulischen Lebensweit heraus gehen die Schülerinnen und Schüler diesen Fragen auf den Grund. Neben der Betrachtung des Bauwerk-Relikts selbst recherchieren sie in den Bauakten der Hohen Landesschule im Staatsarchiv Marburg, im Stadtarchiv und in der Bildstelle der Stadt Hanau sowie im Hessischen Landesdenkmalamt. Mithilfe historischer Fotografien und Malereien, des Schulmodells, der Bauakten und unterstützt von vielen Experten will die AG das Ursprungsgebäude digital nachbilden, um es dauerhaft zu präsentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diese Weise wollen die Jugendlichen die Geschichte der Hohen Landesschule als Teil des Kulturerbes der Stadt Hanau zurück ins Bewusstsein der Stadtbevölkerung rufen. Am Tag des offenen Denkmals stellt die Schule die Ergebnisse des Projekts öffentlich vor.
Der Projektleiter:
„Die AG erfuhr bei Führungen und Rundgängen viel zur Geschichte des ehemaligen Schulgebäudes, seinen frühen Nutzungsänderungen und der Entscheidung gegen den Wiederaufbau, aber auch zur Gründungsgeschichte Hanaus und dem Wiederaufbaukonzept für die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei Recherchen zur Bau- und Bildungsgeschichte tauchten einige dieser Informationen erneut auf und konnten vertieft werden.
Besonders interessant für die AG Ingenieurswissenschaften ist die Verbindung von historischer Arbeit und Digitalisierung. Eine ausführliche Baudokumentation ist Grundlage der digitalen Rekonstruktionen von HOLA-Tor und Gebäude. Für den Tag des offenen Denkmals am 10.09.2023 will die AG per 3D-Druck kleine HOLA-Modelle als Werbeprodukte herstellen, Schülerinnen und Schüler des Jg. 10 und der Q3 des Schuljahres 23/24 werden dann die Ergebnisse der Projektarbeit präsentieren.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
Spannende Jahres- und Wochenprojekte: Beispiele in unserem Projektschaufenster