In einem gemeinsamen Projekt untersuchen zwei Bonner Schulen an unterschiedlichen Quartieren der Stadt das Spannungsfeld von Architekturgeschmack und Denkmalpflege. An der Bertolt-Brecht-Schule in Bonn-Tannenbusch geht es um den eigenen Stadtteil, genauer um die sogenannte HICOG-Siedlung nach Entwürfen von Sep Ruf, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstand. Das von der US-amerikanischen Hochkommission (High-Commissioner of Germany = HICOG) in Auftrag gegebene Bauprojekt sollte deutschen Mitarbeitern Wohnraum bieten. Die Stadt Bonn stellte dafür den ehemaligen Truppenübungsplatz in Bonn-Tannenbusch zur Verfügung. Zusammen mit der im Heimatstil geplanten Vogelsiedlung aus den 1920er Jahren bildet die HICOG den Kern von Alt-Tannenbusch. Während die Siedlung der Nachkriegsmoderne denkmalgeschützt ist, ist es die Vogelsiedlung nicht. Warum das so ist, dieser Frage gehen die Schülerinnen und Schüler im fächerverbindenden Unterricht Gesellschaftslehre und Kunst nach. Sie erfassen die Anlage der HICOG bei Begehungen, formulieren Fragestellungen dazu, die sie an Bewohner der Siedlung richten, fertigen Aufrisszeichnungen an und vergleichen die unterschiedlichen Bautypen in Hinblick auf Grad der Sanierung und des zu Schützenden. Im Kontext der historischen Gartenstadt-Idee beleuchten sie die Formensprache der Architektur, aber auch, welche Interessen ihren Erhalt leiten, welche ihm entgegenstehen und wie der gesellschaftliche Diskurs die Aufgaben der Denkmalpflege bestimmt. Abschließend erstellen Schülergruppen stadtplanerische Konzepte der Neuorientierung zur Aufwertung der HICOG-Siedlung.
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