Den denkmalgeschützten Bauwerken in der unmittelbaren Umgebung des Schulgebäudes widmen sich zwei Schulen in Bonn und Köln in diesem gemeinsamen Projekt. Bei der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Objekten stellt es die Vermittlung von Denkmalwissen an junge Menschen in den Mittelpunkt.
In Bonn liegt das Friedrich-Ebert-Gymnasium an der Grenze des Stadtteils Dottendorf zum ehemaligen Regierungsviertel. Seit Bonn 1991 den Status als Bundeshauptstadt verloren hat, stellten sich neue Herausforderungen für die nachkriegsmodernen Bauten und gründerzeitlichen Villen, die das Regierungsviertel prägen. Ein Großteil der Gebäude dieses als Denkmalbereich ausgewiesenen städtischen Gebiets wurde umgenutzt, mit dem „Weg der Demokratie" sind viele von ihnen in einem Rundgang zusammengefasst. In eigenständigen Erkundungsgängen, geführten Touren, fotografischen und zeichnerischen Annäherungen erforscht der Projektkurs Kunst/Geschichte die Denkmale dort und Dottendorf. Der Stil- und Epochengeschichte der Architektur und der Geschichte der Stadt Bonn widmen sich die Lernenden dabei genauso wie der denkmalpflegerischen Entwicklung, die sie an Einzelbauwerken exemplarisch herausarbeiten. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse ihrer Recherchen dann aufbereitet. Schließlich entwickeln die Jugendlichen in künstlerischer Auseinandersetzung mit ihrem jeweiligen Objekt einen großformatigen Modellbau. Die Modelle werden im Schulhaus permanent ausgestellt und regen so auch folgende Jahrgänge anschaulich dazu an, sich mit Fragen der Denkmalkultur zu beschäftigen.
Im Bonner Regierungsviertel gehören das sogenannte Bundesbüdchen und die ehemalige Bayerische Landesvertretung, heute Sitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zu ihren Förderprojekten.
Die Projektleiterin:
„Über ganz unterschiedliche Epochen der Baugeschichte konnte das Projektteam einiges lernen, ebenso über die Geschichte des Regierungsviertels und des Dorfes Dottendorf: Wie sind Fachwerkhäuser gebaut, wie sind sie isoliert und warum sind sie so klein? Zu welchen Zwecken wurden die Baudenkmale des Regierungsviertels errichtet - diejenigen des 19. Jahrhunderts und auch die modernen Gebäude der Bundesstadt? Warum stehen welche Gebäude unter Schutz, welche Kriterien gibt es dafür? Und wie geht man bei den verschiedenen Denkmalarten bei einer Restaurierung oder Instandsetzung vor? Alle diese Fragen wurden im Unterricht und bei Begehungen erörtert.“
Aus dem Resümee einer Schülerin:
„Der Projektkurs denkmal aktiv hat mir sehr viel Spaß gemacht. Er brachte mir tolle Erfahrungen mit dem künstlerischen Produkt und viel neues Wissen über Denkmal, Kultur und der Stadt Bonn.
Als ich in den Projektkurs gekommen bin, wusste ich nicht genau was mich erwartete. Es hat mich positiv überrascht, wie viel Inhalt eigentlich in dem Projektkurs steckt – Epochenwissen, Denkmalschutz, Museumsbesuche, Führungen und Rundgänge, künstlerische Strategien – Inhalt der mir, denke ich, in der Zukunft ein wenig bringen wird. Die Art und Weise wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versucht, das Thema Denkmal und Denkmalschutz an Schüler*innen näherzubringen, scheint mir als gelungen, denn mit dem künstlerischen Produkt verbringen wir eine intensive Zeit und Recherche, zwar zu einem einzelnem Gebäude (in meinem Fall zu einem Viertel), aber dennoch zum Thema Denkmal.“ (Elena P.)
Neu: denkmal aktiv fördert Projektwochen, auch mit Schülerlabor-Unterstützung
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