Zwei Brandenburger Schulen beleuchten in einem Partnerprojekt die Schnittstellen von Denkmalpflege und Stadtentwicklung in ihrer Kommune. In Pritzwalk untersucht das "denkmal aktiv"-Team, wie sich das Bauerbe der DDR-Nachkriegsmoderne zu den wenigen mittelalterlichen Überresten im Stadtbild und zur dominierenden Architektur der Gründerzeit verhält. Die Bibliothek der Stadt etwa, in Plattenbauweise errichtet, steht unter Denkmalschutz, denn sie ist bis in die Ausstattung hinein im Originalzustand erhalten und damit eines der wenigen verbliebenen Beispiele eines DDR-Kulturbaus der 1970er Jahre in der Region.
Ausgehend von diesem Denkmal wollen die Jugendlichen die Frage klären, was an den Plattenbauten der 1950er bis 1980er Jahre, die ihren Heimatort weiterhin stark prägen, denkmalwert ist. Auch mit den Herausforderungen, wie die Bauten modernisiert und heutigen Wohnstandards angepasst werden können, setzen sich die Schülerinnen und Schüler auseinander. Dabei thematisieren sie die wechselnden Ansprüche und Bewertungen, mit denen die Gesellschaft im Laufe der Jahrzehnte die "Platte" adressiert hat: Während sie zu DDR-Zeiten begehrt war, litt ihr Image in den Nachwendejahren massiv und gilt seit Kurzem vor allem bei jungen Menschen als Wohnort mit Kultcharakter. Nicht zuletzt geht es im Projekt um das Berufsfeld Denkmalpflege, das die Jugendlichen bei einem Workshop der Jugendbauhütte Brandenburg kennenlernen.
Zum Thema "Platte als Denkmal?" sammelt das Team Informationen und historische Fotografien, spricht mit Zeitzeugen und bringt seine Ergebnisse in einen Multimedia-Guide ein, der ebenso wie an der Partnerschule auf der Basis von Actionbound entwickelt wird.
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
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