Josef-Anton Rohe Grund- und Mittelschule, Kleinwallstadt

Vom Alten Schloss und anderen Kulturdenkmalen

Partnerprojekt: Regional- und Heimatgeschichte mit Denkmalen erleben

Zwei Bayerische Schulen untersuchen in ihren Projekten, wie sich an Denkmalen die Geschichte des Heimatortes und der Region ablesen lässt. In Kleinwallstadt nähert sich eine AG der Stufen 5-7 mit "Denkmaldetektiven" und "Spurensicherern" den Bau- und Bodendenkmalen der Marktgemeinde, um sich mit ihrer Hilfe die Ortsgeschichte zu erschließen. Die Burgruine des Ortes aus mittelalterlicher Zeit ist prominent, aber viele weitere historische Orte wie eine Gruppe von Hügelgräbern der Hallstatt-Zeit, die frühneuzeitliche Ortsbefestigung oder auch Baudenkmale der jüdischen Gemeinde sind nur wenigen bekannt. Mit geführten Begehungen, Recherchen im Archiv, Interviews mit Zeitzeugen und anhand von Rekonstruktionszeichnungen machen sich die Kinder ein Bild von der ursprünglichen Gestalt all dieser Orte. Ihnen widmet sich in der Klassenstufe 3/4 der Grundschule ergänzend auch ein Schwerpunkt im Heimat- und Sachunterricht. Die Ergebnisse ihrer Forschungen stellt die AG in einem historischen Ortsführer für Kinder und Jugendliche dar, der die Denkmale nicht nur mit Texten und Bildern porträtiert, sondern auch in Audio- und Videoclips, die über QR-Codes abrufbar sind. Am Tag des Schulfestes zum Abschluss des Projekts bieten sie dann auch selbst Führungen für Kinder an.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Diese Schule wird in einem gemeinsamen Projekt durch die folgende Schule angeleitet:
Ludwig-Thoma-Gymnasium, Prien am Chiemsee» zum Partnerprojekt
Burglandschaft e.V., Bildungs- und Informationszentrum Burglandschaft Eschau; Heimat- und Geschichtsverein Kleinwallstadt e.V.
Geschichte (GPG); Heimat- und Sachkunde
AG Jg. 5-7, ergänzend Schwerpunktmonat im Jg. 3/4

Dokumentation


Exkursionen zu den Denkmalen Kleinwallstadts

Orientierung in Kleinwallstadt mithilfe einer historischen Karte

Die Burgenlandschaft begrüßt zum Aktionstag am Alten Schloss.


Beim Kleinwallstädter Frühlingsmarkt konnte man am Stand der AG Linolschnitte des Rathauses selbst drucken.

Das Templerhaus wird genau betrachtet und gezeichnet. (Fotos: S. Jung, Kleinwallstadt)

 

Die Projekt­lei­te­rin:

„Bei geführ­ten Begehun­gen im Ort fiel auf: In Klein­wall­stadt gibt es Häuser mit rotem und weißem Buntsand­stein. Am ortsan­säs­si­gen Stein­bruch gibt es aber nur roten Buntsand­stein. Die Burg, im Volks­mund genannt ‚Altes Schloss’, wurde mit weißem Buntsand­stein erbaut. Die Bürge­rin­nen und Bürger von Klein­wall­stadt haben sich wohl in frühe­ren Zeiten an den Steinen der Burgruine bedient…
Die Schüle­rin­nen und Schüler haben verschie­dene Denkmale genau betrach­tet und gezeich­net. Beim Templer­haus aus dem 13. Jahrhun­dert etwa imponierte den Kindern, dass dieses Gebäude wirklich so alt ist, dass es immer noch steht und sogar noch genutzt wird. Sie haben sich gefragt: Waren die Fenster einmal an einer anderen Stelle? Warum ist an einer Ecke noch der alte Verputz zu sehen? Was bedeu­tet diese Inschrift? Gibt es den Geheim­gang vom Templer­haus zur Burg wirklich? Bei einem Aktions­tag auf der Burgruine haben die Lernen­den handelnd erfah­ren, wie das Leben auf der Burg im 13. Jahrhun­dert war und wie diese Burg früher wahrschein­lich, dem aktuel­len Forschungs­stand entspre­chend, einmal ausge­se­hen hat. Toll fanden sie auch, mit VR-Brille in die digita­len Rekon­struk­tio­nen eintau­chen zu können.

Der im Projekt entstan­dene Kinder­füh­rer wurde beim Schul­fest von der AG vorge­stellt.

Das Projekt­team hat erfah­ren: Eine Burgruine, ein Bauwerk, ein Denkmal ist nicht nur das, was man sieht. Es verbirgt sich dahin­ter eine Geschichte. Und diese kann man heraus­fin­den und handelnd, erleb­bar gestal­ten. Im zweiten Halbjahr hat die AG selbst Audio- und Filmclips für einen Kinder­füh­rer erstellt und Kinder­füh­run­gen angebo­ten. Die Teilneh­men­den waren beein­druckt, dass Denkmal­schutz gelebt wird: ‚Es ist toll, dass es Menschen
gibt, die Geld in alte Gemäuer stecken, um diese wieder herzu­rich­ten.’ Das Team war richtig stolz, Teil dieses denkmal aktiv-Projekts zu sein. Es präsen­tierte den Menschen Klein­wall­stadts und der Schul­fa­mi­lie engagiert seine Arbei­ten und erhielt dafür Wertschät­zung und Respekt.“

Aktuelles

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