Zwei Schulen beschäftigen sich in ihrem gemeinsamen Projekt mit imperialen Grenzen in Aachen und Köln. Neben Bodendenkmalen, die dem niedergermanischen Limes zuzurechnen sind, geht es dabei auch um die Via Belgica, einen Abschnitt der römischen Fernhandelsstraße zwischen Köln und der französischen Atlantikküste. Am Heilig-Geist-Gymnasium Würselen nimmt das Projektteam darüber hinaus das Kastell des römischen Aachen genauer in den Blick, das Teil der imperialen Grenzbefestigung war: Seine Überreste wurden für die Fundamente der Aula Regia Karls des Großen genutzt, an deren Stelle sich heute das Rathaus erhebt. Wo verliefen die Kastellmauern im römischen Aquae Granni, wo würden sie im heutigen historischen Zentrum verlaufen, und was erinnert heute an die einstige Römerstraße zwischen Würselen und Aachen? Diesen und weiteren Fragen geht die Archäologie-AG des Gymnasiums nach. Auf gemeinsamen Exkursionen mit der Partnerschule erkunden die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus die römischen Bodendenkmale in Köln und Jülich.
Zur gemeinsamen Dokumentation wird es Präsentationen, einen Blog und eigene Biparcours-Rallyes geben.
Der Projektleiter:
„Ein Rundgang der Lernenden zu Beginn des Schuljahres zum Nachbarort Linden-Neusen und Richtung Euchen machte insbesondere den Jüngsten bewusst, wie nah römische Wege und Standorte von villae rusticae liegen.
Beim Besuch der Ausstellung ‚Rom am Rhein’ in Köln überraschte die AG, wie stark in der Römerzeit Patrouillenfahrten auf dem Rhein zur Sicherung der Rheingrenze genutzt wurden und wie aufwändig die Bauweise der Boote war. Eine zweite Exkursion am 24.02.2023 nach Köln wird das Thema römischer Limes erneut aufnehmen, und zwar mit Kurzreferaten des Projektleiters zur Rheinlage der CCAA, zum Landgewinn der damaligen Rheininsel und zum Kastell in Deutz. Die Schüler werden dann die Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ‚Liebe oder Last? – Baustelle Denkmal’ erkunden. Dies vertieft einerseits die Einführung in den Denkmalschutz, die am Anfang des Schuljahres erfolgte, wird aber andererseits auch eigene Aktivitäten an verschiedenen Stationen und damit konkrete Erfahrungen im Themenbereich Denkmal eröffnen.“